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am Tierpark

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Kairos
Jenny Erpenbeck, Penguin, ISBN

Katharina und Hans treffen Ende der 80er Jahre in Ostberlin aufeinander. Sie ist 19, er 53, sie in der Ausbildung und ungebunden, unschuldig, er bekannter Autor, Ehemann und Vater. Er war begeisterter Hitlerjunge im Krieg, der später bewusst in die DDR zog, weil er dort das Gefühl hatte, gebraucht zu werden; damit die Toten nicht umsonst gestorben waren. Sie wird seine Geliebte, sie treffen sich nur heimlich, gehen ganz auf im Wir. Unzählige Male werden sie sich an ihre erste Begegnung erinnern, denn wäre nicht alles ganz anders gekommen, hätten sie diesen günstigen Zeitpunkt, Kairos, verstreichen lassen?
Nach Hans Tod erhält Katharina einen Karton, in der Hans Briefe und Erinnerungsstücke an ihre gemeinsame Zeit aufbewahrte. Gemeinsam mit dem Karton, in der sie Briefe und Erinnerungsstücke aufbewahrt, ergeben sie die ganze Geschichte ihrer Liebe. In der untergehenden DDR ringen sie miteinander um Liebe, Freiheit und mit Gewalt und Lüge als Altlasten des Zweiten Weltkriegs.
Jenny Erpenbeck gelingt es, in wunderschöner, fast lyrischer Sprache das teilweise schwer Sagbare zu erzählen und es als Fragen vor uns hinzustellen: Wie wollen wir leben? Hat man immer eine Wahl? Wie viel Freiheit gestehen wir dem anderen zu?
Ein großer bildungsbürgerlicher Roman für alle Theater- und Musikliebhaberinnen und –liebhaber, gespickt mit Bach, Mozart, Chopin, Brecht, Eisler, Busch.

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