Buchhandlung
am Tierpark

Lionel Shriver: Lass uns doch noch etwas bleiben (Piper)
In den 90ern in London bekommt das Paar Kay und Cyril mit, wie ihre Eltern dement und qualvoll dahinsiechen - und schließen einen Pakt: An Kays 80. Geburtstag nehmen sie sich gemeinsam das Leben. Nur was manchmal dazwischenkommt, ist halt das Leben! Lionel Shriver spielt in ihrem humorvollen und nachdenklich machenden Buch verschiedene Szenarien durch: mal schafft es nur einer von ihnen, die Tabletten zu nehmen, mal schickt einer von ihnen einen Hilferuf an die Polizei oder die Kinder, die das Paar daraufhin in ein Altenheim bringen, wo es so katastrophal ist, dass sie türmen. Ein kluges und witziges Buch über unsere Sterblichkeit.

images()->find('cover.jpg') ): ?>

"Deutsch sein und schwarz dazu" - Empfehlung der Weinlese vom 19. Mai 2015
Theodor Michael, dtv, ISBN

Theodor Michael wurde 1925 in Berlin als Sohn einer Deutschen und eines Kameruners geboren. Als sein Vater nach Deutschland kam, war Kamerun noch deutsches Schutzgebiet, sprich Kolonie. Afrikaner wurden in Deutschland ganz freundlich aufgenommen. Nach dem Ersten Weltkrieg waren die Kolonien verloren und das Klima wurde deutlich unfreundlicher. Man fand, die Schwarzen sollten den Deutschen keine Arbeitsplätze wegnehmen. Aber in den sehr beliebten Völkerschauen kamen sie noch unter, die »Artfremden« mit dem »negroiden Einschlag«. Sogar in der Nazi-Zeit als Statisten in den äußerst beliebten Kolonialfilmen. Doch dann landeten sie im KZ oder in Zwangsarbeiterlagern. So erging es auch Theodor Michael: Nachdem seine Eltern starben, schlug er sich als Page, Portier und Komparse durch, bis er 1943, mit 18 Jahren, in einem Zwangsarbeiterlager interniert wurde.
Theodor Michael hat das alles überstanden, um dann nach Kriegsende feststellen zu müssen, dass er der Kollaboration verdächtigt wurde, weil er überlebt hatte. Damals hätte er es sich nicht träumen lassen, dass er einmal als Regierungsdirektor beim BND in den Ruhestand gehen würde. Seit seiner Pensionierung engagiert er sich für die afro-deutsche Gemeinde und ist ein gefragter Ansprechpartner für die Presse.

Bücher