Buchhandlung
am Tierpark

Lionel Shriver: Lass uns doch noch etwas bleiben (Piper)
In den 90ern in London bekommt das Paar Kay und Cyril mit, wie ihre Eltern dement und qualvoll dahinsiechen - und schließen einen Pakt: An Kays 80. Geburtstag nehmen sie sich gemeinsam das Leben. Nur was manchmal dazwischenkommt, ist halt das Leben! Lionel Shriver spielt in ihrem humorvollen und nachdenklich machenden Buch verschiedene Szenarien durch: mal schafft es nur einer von ihnen, die Tabletten zu nehmen, mal schickt einer von ihnen einen Hilferuf an die Polizei oder die Kinder, die das Paar daraufhin in ein Altenheim bringen, wo es so katastrophal ist, dass sie türmen. Ein kluges und witziges Buch über unsere Sterblichkeit.

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Der Brand
Daniela Krien, Diogenes Verlag, ISBN

Wie unter einem Brennglas sieht Daniela Krien sich fein nuanciert ein Ehepaar in der Lebensmitte an, bei dem es neben den Beziehungsfragen auch um gesellschaftspolitische Fragen geht. Was macht eine gute Ehe aus? Wie soll es nach 30 gemeinsamen Jahren weitergehen, wenn die Kinder aus dem Haus sind? Wie soll man in einer Gesellschaft leben, in der Shitstorms und Rassismus an der Tagesordnung sind und in der eigenständiges Denken nicht gefördert wird? In der statt „Sinngebundenheit“ Selbstverwirklichung als erstrebenswertes Lebensziel angepeilt und vor uns alle hingestellt wird? Bei der Rückschau auf diese Beziehung tippt Daniela Krien auch feinsinnig und leicht das „Westlichwerden“ an. In der Ehe-Geschichte von Rahel und Peter, ihren Kindern, Enkeln und den Vielleicht-mehr-als-Freunden Ruth und Viktor, deren Haus, Garten und Tiere sie in der Uckermark drei Wochen im Sommer hüten, offenbart sic h einmal mehr Daniela Kriens Gespür dafür, den Finger analysierend und klug auf den Puls der Zeit zu legen und zu fragen statt zu antworten.

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